Dienstag, 24. November 2020

Präzise Brustchirurgie durch präoperative Volumenmessung

Präzise Brustchirurgie durch präoperative Volumenmessung

Asymmetrie der Brüste ist häufig. In der Sektion für plastische Chirurgie der Brust sind wir regelmäßig bei Mamma-CA Patientinnen, die eine Mastektomie mit nachfolgendem Brustaufbau erhalten, mit einer Brustasymmetrie konfrontiert. Hier gilt es, die gesunde Brust der Gegenseite, der Rekonstruierten, anzugleichen. Asymmetrie kommt zudem bei Fehlbildungen vor, ist aber auch häufig, wenn auch weniger ausgeprägt, bei Patientinnen, die sich einer Brustverkleinerung oder einer Brustvergrößerung unterziehen, zu beobachten.

Um die angleichende Operation zu planen und exakt durchzuführen, hilft es, präoperativ das Volumen der Brüste zu kennen. Die 3-dimensionale Erfassung der Brüste gelingt schnell und einfach mit einem 3D Streifenlichtoberflächenscanner, welcher seit ca. 10 Jahren in der Klinik für Plastische und Handchirurgie in Freiburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. G. B. Stark) zum Einsatz kommt. Aus diesem 3D Datensatz war es bisher nur ungenau möglich, das Volumen zu berechnen, weil die hintere Begrenzung der Brust (die Brustwand) dem 3D Scanner nicht zugänglich ist.

Nun hat Hr. Michael Göpper im Rahmen seiner Doktorarbeit (Betreuer: PD Dr. Filip Simunovic) eine Methode etabliert, welche auf statistischen Formenmodellen berührt, und welche eine automatische Schätzung der Brusthinterwand ermöglicht. Mit Hilfe dieser Methode erhalten wir eine valide und präzise Messung des Brustvolumens bei unseren Patientinnen. Diese Erkenntnis hilft in vielen Fällen eine präzisere und schnellere Operation durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden heute in der renommierten Zeitschrift PLOS ONE, und können hier eingesehen werden.

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