Fragwürdige Außenseitermethode
Freiburg, 13. April 2007: Mit großen Schmerzen im Gesichts- und Halsbereich stellt sich eine 47-jährige, attraktive Frau bei Professor Dr. G. Björn Stark, Ärztlicher Direktor der Abteilung Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Freiburg und Plastischer Chirurg an der Freiburger Erich-Lexer-Klinik, vor. Wo sich zunächst keine Krankheit feststellen lässt, zeigt das Röntgenbild: Die Goldfäden eines zurückliegenden Facelifts zersetzen sich.
Beim so genannten „Golden (Thread) Lift“ zieht der Operateur dem Patienten Goldfäden unter die Gesichtshaut, um das erschlaffte Gesicht zu straffen. Diese Methode beurteilt Prof. Stark als höchst fragwürdig: „Natürlich reizt der Gedanke, sich ohne Operation verjüngen zu lassen. Aber durch die ständige Bewegung des Gesichts bricht das Material der Fäden. Die Folgen sind kaum absehbar, denn die Teilchen wandern umher und verwachsen mit dem Gewebe.“
Irina K. muss mit andauernden Schmerzen leben. Sie sucht Prof. Stark auf, weil sie unter starkem Schmerz im Gesichts- und Halsbereich leidet. Zunächst lassen sich keine Symptome wie etwa Rötungen oder entzündete Nebenhöhlen feststellen. Erst die Röntgenbilder bringen das Problem ans Licht: Zersetzte Goldfäden, keiner länger als drei Zentimeter, wandern unter der Haut der Patientin.
Im Alter von 35 Jahren lässt die attraktive Frau das erste Golden Lift durchführen. Da das Ergebnis nur kurz anhält, unterzieht sie sich noch zwei weiteren Eingriffen. Einige Monate nach dem letzten Lift klagt sie über ansteigende Schmerzen. Prof. Stark: „Die Folgen dieses Golden Lifts sind leider irreversibel. Wir können die vielen kleinen Teilchen nicht aus dem Gesicht der Patientin entfernen. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht zu Entzündungen oder gar zu Entstellungen kommt.“